Aus alt mach neu - Schrottprojekt

Moin
Sieht alles sehr ordentlich und fein aus.
Das Problem , wie bei fast allen Hobbys, man bekommt meist nicht das raus was man an Material und viel Mühe und Zeit reingesteckt hat

Vielleicht, wenn ich in Deiner Nähe bin, werde ich Dich mal in Deiner Küche besuchen :)

Gruß Jörg
 
Wie immer sehr schöne Arbeit! :)
 
Moin, Servus und Grüazi mal wieder!

Ich habe hier schon gut 15 Getriebeblöcke, die hälfte davon hat keine Ölschleuderscheibe mehr.
Außerdem begegnen einem von Bekannten immer wieder Motoren ohne solch eine Gummischeibe,
die hinter der Zündung auf dem Wellenstumpf zu sitzen hat.
Diese Scheibe dreht mit der Welle mit, das ist auch so und nur so gewollt.

Diese Scheibe erfüllt wohl zweierlei Funktion:

1. Schleudert sie mit der Zeit durch den Simmerring sickerndes Kraftstoff-Öl-Gemisch noch hinter dem Polrad ins äußere Zündgehäuse ab, damit die Bauteile der Zündung davon nicht angegriffen werden und die Zündung nicht verschmutzt.
Ohne diese Scheibe würde das Ölzeug über den Wellenstumpf auf die Nabe des Polrades kriechen und von dort dann in der ganzen Zündung verteilt werden.
Man sieht ja, was mit den Spulen oder dem roten Gießharz dann nach Jahren passiert...

2. Hält sie wahrscheinlich auch Schmutzpartikel vom Simmerring fern und erhöht dadurch seine Lebensdauer.

Ich habe mir als Ersatz eine Tüte Gummischeiben bestellt, die vom Außendurchmesser das Metall des Simmeringes abdecken aber nicht überragen, etwa wie die originale Scheibe:



Da der Innendurchmesser viel zu klein ist habe ich um ein sauberes, rundes Loch zu erhalten ein Locheisen besorgt, welches man also möglichst mittig ansetzt und ein 16mm Loch in die 3mm dicke
Gummischeibe schlägt.
Damit sitzt die Scheibe eng und dicht und ohne zu verrutschen (!) auf dem Wellenstumpf und lässt sich zu einer Seite hin krempen, somit sieht sie auch etwa aus, wie die Originalscheibe.

Ich denke auch, sie sitzt besser als viele alte Scheiben, die schon auf der Welle umherwandern, was man an eingeschliffenen Schwarzen Zündspulen meist erkennen kann, das ist eher nicht im Sinne des Erfinders.

Seltsamerweise sind an vielen Zündungen die Kabel durch das innere Loch geführt, so dass sie ebenfalls durch die Schleuderscheibe beschädigt werden - das ist sowieso zu ändern.
 
Nochmal zu meiner Schleudetscheibe:

Ich halte Sie für deutlich besser, als die ausgeleierten Originale, da diese kaum noch abdichten und meist auch nach Außen wandern.

Und allermeist sind auch die Zündungen ölversifft und Spulenkörper angegriffen.

Meine Scheiben dagegen sitzen so stramm a.d. Welle, dass man sie von Hand kaum runter kriegt.

Ihr Rand ist nicht verdünnt und Sie sitzen auch etwas gekrempt statt gerade, aber Sie sehen trotzdem fast genauso aus wie die echten und die Funktion ist wieder
gewährleistet.

Spulenkörper reinige ich und sprühe noch etwas Schutzlack drauf.
Gerade die 153er Bremslichtspulen sind selten und erhaltungswürdig.
 
Endlich habe ich durch einige Reparaturen etwas Material aufstocken können:

kmqy-154-6d24.jpg


Soll heißen: Es kann bald richtig losgehen!

Zwei frisch lackierte 50s, einer im Werkslack und ein 80sw warten schon ungeduldig...
Ob ich den 80sw komplett mache ist noch fraglich, ein gebrauchter Zylinder ist noch da. Ohne Kolben
aber noch.

Und einige 501er Rümpfe sind auch dabei.

50sw und 80sw liegen meines Erachtens noch nicht in diesem Sommer, viell. erst nächstes Frühjahr oder noch später - inschaallah.

Für den 50s in Werkslack mit breiten Schlitzen konnte ich einen 4-Kanal-Zylinder auftreiben, mal sehen, viell. verbaue ich dem auch einen geradverzahnten Primärtrieb. Der soll richtig rocken, aber auch halten.
 
Jetzt haste aber Dir ein Lagerbestand zugelegt, sehr schön.
 
So muß das sein. :mrgreen:
 
:D

Geil wo kaufst du deine Lager? Und Simmerringe? Hast du Tipps zum Geldsparen?

PS: so eine meisterliche Motorrevision hab ich selten gesehen!
 
Gibt aber noch einige Leute hier, die haben schon länger Erfahrung und auch mit den Fahrzeugen die Erfahrung.
Aus Platzgründen und auch weil mein Budget eher schmal ist beschränke ich mich auf die Motortechnik, und ich habe gerade meine ersten beiden 50s montiert.
Auch da habe ich mich mit einigen Dingen beschäftigen müssen , zuvor habe ich fast 10 viergang (501) gemacht.
Neu aufgetan (hier zummindest) habe ich das Löten der Gehäuse, wobei ich der Meinung bin, dass Schweißen die noch bessere Lösung wäre. Zumindest, was abgebrochene Bleche angeht.
Was z.B. den neu aufgelöteten Gewindestutzen an einem 50sw angeht, so ist Löten da sicherlich besser, und an einigen anderen eher flächigen stellen wohl auch.
Dichtflächen würde ich am liebsten schweißen, ich bin aber mit allen Ergebnissen im löten zufrieden, auch wenn es oft mehrmals misslingt, und in einem Fall (Kühlrippen unten) gar nicht geklappt hat - keine Ahnung warum.

Ich denke aber, ich habe nun das meiste gesehen und beherrsche die Dinge zuverlässig. Nicht jeder Motor ist gleich, und am Anfang weiß man noch nicht, worauf man achten muss, das kommt erst nach einigen Überholungen.
Z.B. die Messung ist je nach Art der Lagerung und auch nach den verwendeten Lagern BO17 von SLF im Gegensatz zu denselben von FAG z.B. anders im Endergebnis.
 
Kannst du mir sagen was der Unterschied zwischen Glasperlengranulat und Glasperlenstrahlgut ist?
 
Movement":1vu91j1u schrieb:
:D

Geil wo kaufst du deine Lager? Und Simmerringe? Hast du Tipps zum Geldsparen?

PS: so eine meisterliche Motorrevision hab ich selten gesehen!


Die Lager kann man entweder bei den üblichen Vereächtigen wie Mopedparts kaufen oder man bezieht sie direkt aus dem entsprechenden Fachhandel.

Tipps zum Sparen: wer zu billig kauft, kauft zweimal.

Und dubiose Additive in den Tank kippen kostet auch ;-)<br /><br />-- 18.07.2016 16:29 --<br /><br />Ah....ich würde sagen, ohne jetzt Dr. Google zu befragen, dass Glassperlenstrahlgut die Gattungsbezeichnung ist für verschiedene Varianten ebendiesen, wie z.b. Glasperlengranulat.
 
danke für deine Antwort, jedoch das Additivthema gehört hier ned rein. Denke wir sind alt genug
 
Eigentlich hat es sonst immer geklappt, aber diesmal wollte es nicht halten:



Ich habe schon einige Messing-Schraubenräder der Tachoantriebe derart repariert, natürlich alles bündig abgeschliffen bzw. gefeilt zum Schluß. Und die Dinger haben auch immer gehalten.
Vielleicht klappt es ja auch demnächst wieder....

-- 30.07.2016 16:08 --

Bei den Kunststoffteilen könnte man einen Stahlnagel einsetzen, eng vorbohren versteht sich.
Bringt aber nur etwas, wenn die Verzahnung noch nicht verschlissen ist, sonst sind die Dinger schergängig und auch sehr schnell hinüber...

Gerade die 8-Zähnigen bekommt man nicht gerade hinterhergeworfen. Die 7-Zähnigen ja.<br /><br />-- 30.07.2016 16:34 --<br /><br />Hier mal ein schöner, vollrestaurierter Sachs 50s, die lackierten Gehäuseteile habe ich auf Seite 6 in diesem Thema schon gezeigt:

kmqy-17m-e220.jpeg

kmqy-17l-cca3.jpeg


Er trägt einen 5,3ps Zylinder, den alten Sprint. Nen Vergaser hat der Besitzer zu Hause.

Und das war der Zusammenbau:



Auf den obersten Bildern sieht man, dass die große Scheibe zum Ausgleich der Schalträder auf der Welle herumeiert, das liegt an einem schrägen Wellenbund.
Ich habe deswegen einen stärkeren Ring genommen und ihn mit einer dünnen von den kleinen Scheiben, die im Außendurchmesser dem Wellenbund entsprechen, zentriert. Dann die überlappenden Scheiben drüber.


Und die Zündung:



Man sieht meine neue Ölschleuderscheibe und - ja, es ist ein kleiner Polradkonus und der Motor soll in ein Mokick, eine Mk3M, wenn ich recht erinnere.
Ich habe deshalb eine Zündung vom 501 bkf eingebaut, mit einem anderen Polrad, da das vom bkf etwas hoch steht und die Magnete nur halb über die Spulen reichen.
Nun passt es fast ganz - und ich bin so einen auch schon mit bkf Polrad ohne Probleme gefahren.
Abrissmaß und ZZP sind stimmig, Grundplatte UND Polradkeil an der Welle sind beide 120° nach rechts verdreht gegenüber dem 501 bkf.
 
Sauber gearbeitet. Eines gefällt mir aber ganz und gar nicht: warum ziehst du die Abtriebswelle im Bereich vom Wellendichtring nicht ab? Drehbank, feines Schmirgelleinen? Der Simmerring hinter dem Ritzel verreckt doch sonst im Zeitraffer.

Gruß Holger
 

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