Die alten Wedis haben keine Staublippe, diese hält aber Schmutz und Wasser von der eigentlichen Dichtlippe fern und schützt so den Dichtbereich insbesondere vor Korrosion.
Außerdem gehen die Metallringe unnötig schwer aus dem Sitz.
Man kann zum Lösen den Sitz rundherum mit nem Lötbrenner beflammen, heiß, aber nicht zischend heiß (Spucke am Finger).
Dann hebelt man ihn mit einem Kunststoffisolierten Schraubendreher möglichst ohne zu verkanten heraus.
Der neue Ring sollte an der Stelle ein gummierter mit Staublippe sein.
Um Motorgehäuse zu lackieren muss man sie zunächst gründlichst reinigen. Auskratzen, zuletzt mir Uhrmacherschraubendrehern. Bremsenreiniger, Kaltreiniger oder sonstiges zu Hilfe. Hochdruckreiniger sind hilfreich (Autowaschanlage z.B.).
Oder die Geschirrspülmaschine, davor natürlich sauber kratzen und die restlichen Krusten mit Multispray anlösen.
Mach einer hat Zugang zu Teilewaschmaschinen in best. Werkstätten.
Dann sollte das Gehäuse gestrahlt werden. Glasperlen 70 bis 110ym, oder Trockeneis, wenn man zu sowas Zugang hat.
Strahlgut muss gründlich entfernt werden, ausblasen und auf vorige Methoden und Gewindeschneider zurückgreifen.
Alte Lager und Simmerringe können zum Strahlen drin bleiben.
Man kann auch von innen strahlen und mit feinem Strahlgut auch Dichtflächen sauber strahlen.
Keinesfalls irgendein korundhaltiges Zeug verwenden.
Nur durch Strahlen kriegt man ausgeblühte Flächen und die kleinen Ecken und Winkel richtig sauber.
Als Lack kann ich nur zwei Sorten Empfehlen: 2K Farblack RAL 9006 - der muss meiner Kenntnis nach nach dem Einbau der Lager aufgebracht werden, da die Lager in das auf ca. 180 Grad heiße Gehäuse eingeschrumpft werden.
Alternativ kann man das Aluspray von werkstatt-produkte.de benutzen - kein anderes Aluspray!
Das muss trocknen und dann muss es - stufenweise erhitzt - auf ca 220 Grad gebracht werden, dadurch wird der Siliconharzlack auch benzinfest.
Ich mach das im Ofen, und wenn er eingebrannt ist tu ich die Lager rein und lass das Gehäuse abkühlen.
Ich hab jetzt schon ne Weile keinen Motor mit 6203 gelagerter KW gemacht, man muss sich überlegen, wie man vorgeht, die KW einzumessen, aber da man beim BO Lager nur am Außenring messen kann (die Sachs Anleitung sagt was anderes, aber ich messe nicht am Innenring beim BO), kann man auch gleich das Maß vom Lagersitz nehmen wie an der linken Seite.
Sonst muss man erst die rechte Hälfte mit Lagern versehen und vermessen und dann die linke Seite mit Lagern und vormontierter KW bestücken.
Aber beim Lack Einbrennen tu ich lieber beide Hälften in den Ofen.
Beim Einbau der KW in die linke Hälfte sollte man das heiße Gehäuse so lagern, dass der Wellenstumpf aus der Kupplungsseite herausragen kann und man sollte den Lagersitz auch nochmal beflammen, damit das Lager nicht festgeht, bevor es ganz im Sitz ist.
Das Aluspray sieht aus, wie der Werkslack an NOS Teilen.
RAL 9006 geht aber auch.
Wenn du so ein sehr leichtes Gehäuse hast, das stark blüht, das ist der ältere Druckguss bis Anfang der 70er Jahre. Da sollte man grundieren. Bei den neueren Gehäusen hält das Aluspray so.
Auto-K Alu Haftgrund ist das Richtige für die Arbeit mit dem Einbrennlack, da es hitzefest ist.