Moin! Habe gerade einen 501/4 BKF erfolgreich überholt, dank Holger seiner fachkundigen Unterstützung, über ihn sage ich das was Teddy alias Antoine Burtz in dem Youtube Video "Umfrage zum Integrationstest - was nicht gesendet wurde" (Suchwort: Angelo Merte) über seinen Kumpel am Telefon sagt: "Der weiß alles immer, ey...!"
Auseinanderbauen und mit den selben Ausgleichscheiben wieder zusammenbauen funktioniert nur, wenn man exakt die selbe Dichtung wie zuvor verbaut - vorausgesetzt es war vorher richtig eingemessen. (Klar, dass man ne neue Dichtung verbauen muss und die alte beerdigt. Genauso die Zylinderfussdichtung, Kellerasseln und Würmer entfernen und neue Dichtung rauf. Auch hierbei alle Reste von geplanten Flächen entfernen. War bei meinem Zylinder kaum zu sehen, dass da noch alte Dichtung dranklebte)
Bei meinem Motor haben die Vorgänger gepfuscht und an Kurbel- und Hauptwelle 0,25 mm zuwenig an Passcheiben aufgelegt, das macht das BO Schulterlager nicht mit. Nach 300 gefahrenen km Lagerschaden, Polrad flatterte, Zündung adieu.
Also vertraue niemandem und miss alles selber genau aus! (Passcheiben bei reidl.de)
Kontrolliere auch deine eigene Arbeit: Wenns mit neuer Dichtung fest verschraubt ist, dürfen die Wellen weder merkliches Spiel haben, noch schwergängig sein oder gar klemmen.
Die Pleuelstange soll mit Leichtigkeit durchs Gewicht der Schwungräder wieder hochkommen, wenn man sie runterdrückt.
Ich habe bei meiner probeweise eingebauten KW links radial gegen den Wellenstumpf geklopft, dann rechts - dies zum Vergleich. Da habe ich festgestellt, dass es links steif und fest klang, rechts aber etwas hohl.
Das heisst, die Kugeln des Schulterlagers waren noch nicht ganz in ihrer Bahn und hatten deshalb Spiel. (Das Lager war nicht vollständig geschlossen)
Mit 0,1 mm mehr an Passcheiben unter dem Innenring war das behoben und das Pleuel schwang immer noch frei zurück. 0,15 mm waren da schon zuviel, das Pleuel blieb unten. (Klar dass man diese Probe ohne die Wellendichtungen durchführt, sonst bewegt sich da nix, und Schrauben fest zu)
Kontrolliere auch das Spiel der Haupt-(Abtriebswelle) bei der Gelegenheit.
In der Reparaturanleitung ist ein Rechenbeispiel für das Axialspiel. Holger hat aber schon gesagt, dass das von Sachs vorgegebene Spiel zu klein ist - die Wellen gehen damit zu schwer. Holger hat aus Erfahrung festgestellt, dass vom ermittelten Wert (vorhandenes Spiel) nicht 0,05 oder 0,1 mm abzuziehen sind sondern satte 10 Prozent. (also z.B. bei 1,8 mm vorhandenem Spiel 1,8 - 0,18 = 1,62 mm. In Passcheiben also 1,6 mm.)
Ich kann die 10%-Regel nun aus eigener Erfahrung bestätigen...
(Von den Passcheiben bestellt man aber auch stärkere und dünnere als die man laut Messung braucht, damit man variabel ist wenns eben mal nicht passt)
Unter Wawatheduck.de findest du eine komplette bebilderte Ersatzteilliste des Sachs 501. Dort sind die variablen, v.d. Dichtung abhängigen Scheiben mit dem Vermerk "siehe Seite 17" aufgeführt. All diese Scheiben müssen kontrolliert werden, damits nicht wackelt oder klemmt.
Ich hoffe ich schaffe es, bald meine Dokumentation unter der Rubrik Projekte zu veröffentlichen, dort alles auch für Anfänger wie ich es davor war zu beschreiben.