Suzuki TS50XK / Kupplung defekt

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JimKnopf

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Fahrzeug(e)
Suzuki TS 50 XK
Hallo an alle,

habe eine Suzuki TS50XK. Sie hat leine Leistung. Habe schon sehr viel ausprobiert, u.a. Vergaser gereinigt, Zylinder/Kolben getauscht, Auspuff, Luftfilter usw. Leistungsabgabe hat sich nicht verbessert. Deshalb habe ich jetzt mal den Motor geöffnet. Und siehe da, die Kupplung ist defekt. Am Kupplungskorb sind die typischen Nuten (tief) vorhanden, die auch schon in anderen Beiträgen hier im Forum beschrieben wurden. Bei einem der Vorbesitzer hatte sie mal einen 70er Zylinder, hier dürfte wohl die Ursache für den Defekt liegen. Kupplungskörbe gibt es nicht mehr zu kaufen, aber man kann umbauen und z.B. einen von der RG80 verwenden. Wurde ja auch schon in anderen Beiträgen hier im Forum geschrieben.
Die Frage, die sich mir stellt: kann die defekte Kupplung die Ursache für die stark verminderte Leistung sein? Die Kupplung rutsch nicht durch, daß der Motor aufheult, aber ich hatte schon das Gefühl, daß sie schlecht trennt. Mir fehlen hier die Ideen, ob es einen Zusammenhang geben kann, vom beschriebenen Kupplungsdefekt und der schlechten Leistung.
Über Antworten würde ich mich freuen und wünsche allseits einen schönen Abend.

Gruß
Jim Knopf
 
Auch servus.
Vielen Dank für Deine Antwort. Ja, das könnte sein, daß die Kupplung schleift und sie deshalb keine Leistung hat.
Danke auch für den Link. Es sind die Beläge (an den Mitnehmernasen) und der Kupplungskorb kaputt. Leider gibt es den Kupplungskorb nicht mehr zu kaufen. Habe heute im Internet eine gute gebrauchte Kupplung von einer TS X 80 gefunden und gekauft. Man soll sie angeblich mit Anpassungen auch verwenden können.
Den alten Kupplungskorb werde ich zerlegen (Zahnrad ab) und dann den eigentlichen Korb (Alu Druckgußteil) in CAD nachmodellieren, eine Zeichnung davon und ein step file erstellen. Ein Bekannter hat Zugriff auf ein Bearbeitungszentrum. Er meinte, er könne mir den Korb aus Stahl herstellen. Bin mal gespannt, ob das klappt.
Gruß von
Jim
 
... hier schonmal Bilder vom CAD Modell:
 

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Nein, habe ich in der Mittagspause gemacht. Morgen mache ich die Zeichnung dazu.
 
Welches Programm nutzt du?

Bin ich froh, dass ich nicht mehr für jedes Teil eine Zeichnung machen muss.
 
Das ist Catia. Warum machst Du keine Zeichnungen mehr?

Das ist die Zeichnung
 

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Weil ich die meisten Teile direkt im 3D bemasse, toleriere und mit weiteren Informationen versehe.

Asymmetrische Toleranzen sollten, soweit als möglich vermieden werden.

Wenn ich ehrlich sein darf:
Dein Bezugssystem halte ich persönlich für unpassend für die Funktion gewählt, die Toleranzen für sehr eng und einige Maße schlecht bis fast gar nicht messbar.
Zudem gibt es ein oder zwei überbestimmte bzw. widersprüchliche Angaben.
 
Ja, bitte immer ehrlich und freundlich sein (freundlich war jetzt nicht auf Deine Antwort bezogen, sondern eher allgemein geltend. Deine Antwort war ja freundlich).

Mit welchem System zeichnest Du und in welcher Sparte (Automotive, Industrie, etc.). Alle Infos in die Modelle packen – ja, ich habe davon gehört, kenne aber noch niemanden, der das lebt, weder bei Kunden noch bei Lieferanten und Bekannten.

Symmetrische Toleranzen sind immer zu bevorzugen. Insbesondere bei Toleranzrechnungen ist das von Vorteil: Schließmaße kann man aus dem Modell messen. Für die Toleranz auf das Schließmaß müssen nur alle Toleranzen der beteiligten Maße zusammengezählt werden, die sich letztlich auch symmetrisch um das Schließmaß verteilen. Fehler sind so weitestgehend ausgeschlossen.

Zu meiner Zeichnung:
Es war ein Schnellschuß in der Mittagspause. Man muß immer unterscheiden, für was man eine Zeichnung erstellt. Hier ist es eine Zeichnung für eine Einzelteilfertigung auf einer CNC Maschine. Mein Bekannter, der das fertigen soll, sagte: Uups, die Toleranzen sind ja großzügig bemessen. Die Tolerierung wäre sicher auch sinnvoller zu machen, wenn man die Toleranzen der Gegenstücke kennt. Ich kenne aber jeweils nur ein Istmaß von einem Gegenstück .
Wenn es eine Zeichnung wäre für die Massenproduktion, dann würde die Zeichnung und auch das Modell sicher ganz anders aussehen, z,B. gibt es bei mir keine Positionsangabe oder Konzentrizität von Innendurchmesser zum Korb. Wofür auch? Diese beiden Merkmale werden in einer Aufspannung gefertigt, besser kann man es "fast" nicht machen. In einer Massenproduktion würde man sicher auch größere Toleranzen wählen, dort, wo man es zulassen kann.
Die Maße, die man nicht messen kann, sind bewußt so gewählt, weil es das Programmieren erleichtert. Soviel messen will ich an dem Teil gar nicht. Ich setze es in die Kupplung und schaue mir an, ob es paßt.
Bezugsysteme sind eine Wissenschaft für sich. Meine Bezugsysteme sind immer so gewählt, daß sich die Bezugspunkte möglichst über das ganze Teil erstrecken. Liegen die Meßpunkte innerhalb der Bezugspunkte, dann verkleinern sich die Fehler, die Meßmaschinen machen. Liegen sie außerhalb, dann vergrößern sie sich. Ideal ist natürlich, wenn man die Bezugspunkte so in das Teil integrieren kann, daß sich Toleranzketten verkürzen. Ich sehe das aber bei diesem Teil nicht. Aber man kann sicherlich alles diskutieren.

Zum Kupplungsdefekt unten zwei Bilder. Man sieht, daß sich die außenliegende Scheibe mit Ihren Haken weiter in den Korb eingegraben hat, als die innen liegende. Solche Bilder findet man auch an anderer Stelle hier im Forum. Was könnte der Grund dafür sein? Der Korb ist ein Druckgußteil, mit Aushebeschrägen, der Korb ist also oben dünner. Demzufolge haben die Haken der Scheibe hier auch weniger Auflagefläche. Die Vergrößerung des Spiels in tangentialer Richtung ist sicher auch nicht fördernd für Vermeidung von Verschleiß. Ich möchte ja den Korb aus Stahl herstellen lassen. Material ist also schonmal härter. Durch die Bearbeitung ist er oben auch nicht dünner (keine Aushebeschrägen) und man verliert so keine Auflagefläche. Die Kupplung sollte also robuster werden. Die Haken der Scheiben sind auch verschlissen eingegraben, aber die Scheiben sind Verschleißteile und sind noch unbegrenzt im Netz verfügbar.

Fazit: ja, man kann es besser machen, aber für eine Einzelteilfertigung halte ich es für ausreichend.
 

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Ich konstruiere mit Catia V5, NX und bin in der Automobilindustrie unterwegs

Mittlerweile ist das meiste was ich mache aber für privat, da sich mein Aufgabenbereich etwas geändert hat.

Ich kümmere mich inzwischen mehr um die Prozessweiterentwicklung in der Abteilung, Methoden und Konstruktionstools, Standardisierung etc.

Hierfür stelle ich gerade auf FreeCAD um.

In deinem Fall würde ich das Bezugssystem auf Schnittstellen legen.
Dein Bezug A wäre aktuell nur eine Teilfläche der Mitnehmer.
Zudem hast du das ein oder andere Kettenmass drin, was für unnötige Toleranzketten sorgt.

Was machst du beruflich?
 
Ich hab mir deine Konstruktion nochmal in Ruhe angeschaut und für mein besseres Verständnis nachgebaut.

Ich hätte dazu noch folgende Anmerkungen:

An den kraftübertragenden Geometrien solltest du Radien anbringen um die Kerbwirkungen zu reduzieren.
Vor allem dort, wo die Lamellen anliegen.

Welches Material hast du geplant?
Bei Stahl hättest du den Vorteil das der Verschleiß an den Kanten deutlich geringer ist.
Bei Aluminium den Vorteil beim Gewicht und der Herstellung.

In Aluminium wiegt das ungefähr 230g, in Stahl etwa 665g.
Wenn das Ganze auf einem CNC-Zentrum hergestellt wird würde ich das Bauteil maximal erleichtern.
Über einige Konstruktionänderungen habe ich etwa die Gewichte auf etwa 185g bzw. 535g drücken können.

Jedes Gramm rotierende Masse weniger verringert die Lagerbelastung und verbessert das Ansprechverhalten.

Wenn ich dir helfen kann und du das möchtest, meld dich per PN.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenns Alu werden soll könnt ihr euch bei mir per pn melden. Hätte da sicher was für euch.

Gruß Christian
 
Bin auch Konstrukteur in der Automobilindustrie, seit 26 Jahren, darf aber mittlerweile nicht mehr konstruieren. Muß das in Indien machen lassen, weil ich angeblich zu teuer bin. Die Folgekosten dieses unsinnigen Treibens werden natürlich nicht dagegen gerechnet. Es wundert mich nicht, daß die Automobilindustrie auf dem absteigenden Ast ist. Sehr sehr schade wie das runtergewirtschaftet wird.
Ist das ein kostenloses System, da ich auch zu Hause anwenden könnte? Das wär ja mal echt interessant.
Ja, mich würde interessieren, wie Du das teil optimiert hat. Ich melde mich mal per PN, wenn ich das hinbekomme.
@Christian Mk1 Super4: Danke für das Angebot. Wenns Alu werden sollte, melde ich mich gerne bei Dir.
 
Find ich auch super auf open source umzusteigen. Deswegen bin schon seit 14 Jahren bei Linux.
 

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