Sachs 80 SA - Stehbolzen in Zylinderbohrung fest.

cluberer2003

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Wieder mal so ein Fall, wo sich der Zylinder nicht ziehen lässt....

Sachs 80 SA, lt. Besitzer läuft er ganz gut, nur der fünfte Gang springt ab und zu raus bzw. geht nicht richtig rein.....

Zylinderkopfschrauben gelöst, Zylinderkopf runter. Laufbahn gut, alles soweit o. k.. Zylinder ziehen ist nicht, sitzt fest, rührt sich keinen mm.

Also dann das übliche Spiel: WD 40 zwischen Bohrungen und Bolzen, einwirken lassen, erwärmt usw., komplettes Programm eben. Nützte aber nix, das Ding rührt sich nicht.

Dann: 3 von 4 Stehbolzen ausgedreht. Vorher aber alle Anbauteile, welche sich abbauen lassen, demontiert. Zündung, Ritzel, Schaltautomat, Kupplung, Kupplungsnabe, Antriebszahnrad, Kupplungsdeckel usw. Die drei Stehbolzen nicht mit gekonterten Muttern, sondern die überstehenden Bolzen (ab Zylinderkopf-OK) in den Schraubstock (mit Aluwinkeln) und dann lose gedreht. Mit gekonterten Muttern wären sie NIE auszudrehen gewesen.

Dann Gehäuseschrauben gelöst. Der Übeltäter (Stehbolzen) war in Fahrtrichtung rechts der hintere zum Vergaser, somit auf der Gehäusehälfte limaseitig - sprich rechts.

Dann die linke Gehäusehälfte abgezogen. In der rechten Hälfte steckte dann noch die KW, der Kolben in der Laufbahn und der Zylinder. ....und natürlich der Stehbolzen.

Nächster Schritt: O. g. Teilepaket überkopf am überstehenden Stehbolzen in den Schraubstock gespannt, dann das komplette Paket vorsichtig hin- u. hergedreht. Irgendwann konnte ich das Paket volle Umdrehungen drehen. Letztendlich hatte ich dann den Zylinder mit dem festsitzenden Bolzen in der Hand. Alles soweit unbeschädigt.

Schlussendlich dann nochmal mit WD 40 und Hitze das festsitzende Ding bearbeitet. Hin und her gejackelt, bis er sich komplett drehen ließ. Dann konnte ich den Zylinder vom Stehbolzen (welcher natürlich im Schraubstock mit Aluwinkeln fixiert war) langsam "runterschrauben". Ging nur durch "runterdrehen", abziehen war nicht möglich.

Am Ende alles gut. KEIN beschädigtes Teili, nichts vermackt, keine Hammer- oder sonstige Vergewaltigungsspuren.

Alles andere hätte nicht geklappt - bin froh, dass alles heile ist.

Ein Stück von der Schaltstange ist abgerissen, deshalb auch die Schaltproblem. Die Näpfe und Druckfedern sind alle im Sitz, die haben sich nach dem ausfedern gegenseitig auf Stoß gehalten.

Hier ein paar Bilder.

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Gruß Holger
 
Das bedeutet also, dass durch eine undichte Stelle über lange Zeit geringe Mengen vom Kühlwasser in die Befestigungsbohrung des Zylinders gelangt sind, so dass der Bolzen darin unbemerkt festrosten konnte, gell Holger?

Nebenbei, wußtest du, dass man Pökelflüssigkeit nicht zur Motorkonservierung verwenden sollte?
:psycho: :mrgreen:<br /><br />-- 13.10.2018 22:15 --<br /><br />Nee, ist ja ein SA und kein SW.....

Wieso rostet denn da der Bolzen derart fest? Regenwasser?
 
Keine Ahnung, wie dorthin Wasser gelangen kann.Vielleicht zieht es sich zündungsseitig übers Gewinde hoch? Kann aber auch nicht sein.... Von oben? Auch irgendwie nicht möglich......

Keine Ahnung.

Gruß Holger
 
Auf jeden Fall sieht es ziemlich komisch aus, wenn man eine Gehäusehälfte mit eingesteckter Kurbelwelle mit dem Zylinder samt Kolben demontiert...... Geht aber.
 
Ich denke es muss Regenwasser sein, das oben auf dem Zylinderkopf steht.
 
Auf den Bildern erkennt man sehr schön, dass es sich bei dem SA 80 um die erste Variante handelt. Nicht nur wegen dem ungefederten Schaltautomaten (Schaltstange mit Nuten und Federnäpfen), sondern auch wg. dem Zylinder: er hat nur zwei Überströmer. Die späteren Varianten hatten noch zusätzliche gebohrte Überströmer, somit 4 insgesamt.

Gruß Holger
 
@ Mopedikürer
Zuganker sind oft etwas rostig,nur so extrem und dann nur bei einem ist bestimmt schon selten.
Man weiß nie ,was mit dem Motor so vorher so geschehen ist. Ich kann mir es nur so erklären, das hinten ,über längere Zeit Wasser auf dem Zylinderkopf stand und dann den Weg ins innere gefunden hat.100% dicht es es an den Zuganker ja nicht. Die Leichtkrafträder haben ja auch schon einige Jahre auf dem Buckel.
Der Zylinder war bestimmt in den letzten Jahren nicht runter.
Gruß Klaus
 
Heute habe ich die Schaltstange getauscht, ohne die Näpfe und Druckfedern in der Abtriebswelle auszubauen. Wie das geht, beschreibe ich hier.....:

Man nimmt einen kleinen Inbußschlüssel mit Kugelkopf und führt diesen in der Bohrung ein. An den Näpfen (welche wie oben beschrieben sich noch in der Abtriebswelle befinden; sich "gegenseitig" auf Druck halten) angelangt, muss man mit leichtem Druck zwischen ihnen kommen. Ich habe mit der Größe 2,5 angefangen. Als nächstes dann mit einem größeren (z. B. 3er oder 4er) von der anderen Seiten den kleineren ausdrücken. Dann wieder von der anderen Seite mit einem entsprechend größeren das gleiche Spiel ein paarmal, bis man ca. den Durchmesser von der Schaltstange hat. Den Ziehkeil einlegen, Schaltstange einführen, Inbußschlüssel ausdrücken, Schraubensicherung aufs Gewinde, anziehen - fertig.

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Gruß Holger
 
Kreuzschraubendreher geht auch. Nur nicht rausfallen lassen :D

Als mir mal der Schalthebel gebrochen war hab ich den Zünddeckel abgenommen und per Schraubendreher den 3. Gang eingelegt, so konnte ich morgens noch einigermaßen weiterfahren und auch abends wieder nach Hause.
 
@ Holger
Ich hab noch Zuganker/Sätze ,immer vier.
Einen zuviel. Ist ja der gleiche wie beim 50SW der 80SW hat ja längere.
7x130 sind aber 7x140 mm. Wenn Du den gebrauchen kannst 2€ +2€ Versand.
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Gruß Klaus

-- 14.10.2018 14:41 --

4 Scheiben 8,4x17x2 statt 7,4x14x1,6 und zwei Muttern wären auch dabei.
Die hab ich nicht so schnell gefunden.
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<br /><br />-- 14.10.2018 14:45 --<br /><br />ORIGINAL SACHS SCHEIBEN 0244 124 002 0 für Zuganker 8 mm.
 
Danke Klaus, Stehbolzen und Mutter hab ich noch genügend.

Gruß Holger
 
Ok.
Gruß Klaus
 
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